Gestiegene Eigenanteile in der Pflege: AWO kritisiert politischen Handlungsunwillen

10.08.2020

Die Eigenanteile, die Pflegebedürftige für ihre stationäre Versorgung aufbringen müssen, sind erneut gestiegen. Damit steigt das Armutsrisiko vor allem älterer Menschen. Die Arbeiterwohlfahrt kritisiert, dass die Lösung des Problems seit Jahren auf die lange Bank geschoben werde, und fordert schnelles Handeln. Laut Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Juli sind die Eigenanteile, die Pflegebedürftige für die stationäre Versorgung zahlen müssen, im bundesweiten Schnitt auf 2.015 Euro im Monat gestiegen. Das sind 124 Euro mehr als vor einem Jahr.

Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des Vorstands des AWO Bundesverbandes: „Die Kosten für die stationäre Pflege steigen erneut. Die Leistungsbeträge der Pflegekassen sind aber gesetzlich gedeckelt. Das heißt: Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen tragen das Risiko von Kostensteigerungen ganz allein. Durchschnittliche  Rentenempfänger können deshalb schon seit Jahren immer häufiger die Eigenanteile nicht mehr selbst aufbringen. Wir dürfen Pflegebedürftige und ihre Familien nicht mehr mit den steigenden Kosten allein lassen.“

Schon länger fordert die AWO deshalb einen sogenannten „Sockel-Spitze-Tausch“ in der Finanzierung von stationären Pflegeplätzen. Hierbei soll die aktuelle Deckelung von Beiträgen getauscht werden. Das heißt konkret, dass der Eigenanteil gedeckelt sein soll, während die Pflegekassen den Restanteil bezahlen.

Bereits im Februar 2019 startete die Arbeiterwohlfahrt eine Petition zur Deckelung der Eigenanteile. In nur wenigen Wochen zeichneten weit über 74.000 Menschen diese Petition und erwirkten damit die Beratung ihres Anliegens im Petitionsausschuss des Bundestages. Politisches Handeln seitdem? Fehlanzeige! Seit über einem Jahr wird das Verfahren verschleppt, die Betroffenen haben das Nachsehen. Die Frage der Sicherstellung der Pflege auch für die Zukunft müssen wir heute angehen. Wir können dabei nicht mehr isoliert darüber nachdenken, wie die Pflegeversicherung weiterzuentwickeln ist, sondern wir müssen diese Frage mit der Verantwortung für die Sicherstellung der Pflege in Deutschland verknüpfen!

Weitere Nachrichten

Meldung vom 28.03.2024
Geänderte Verwaltungs- und Kassenzeiten Dienstag, 02.04.2024 bis Freitag, 05.04.2024 Dienstag bis Donnerstag: 10:00 – 14:00 Uhr Freitag: 10:00 – 11:30 Uhr Wir danken für Ihr Verständnis. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 25.03.2024
Marie-Juchacz-Seniorenzentrum setzt Zeichen gegen Rassismus Am Internationalen Tag gegen Rassismus setzt das AWO-Seniorenzentrum ein deutliches Zeichen gegen Hass und Hetze: Nach einer Diskussionsrunde, zu der Beirat und Leitung des Marie-Juchacz-Hauses am Nordring eingeladen hatten, versammelten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem gemeinsamen Foto.weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen
Meldung vom 07.03.2024
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Angehörige, Betreuer*innen und Freunde des Seniorenzentrums, Am 21.3.2024 in der Zeit von 11.00 – 12.00 Uhr findet eine gemeinsame Aktion gegen Rassismus statt. Stattfinden wird dies im Raum „Zum Kräutergarten“, hier in der Einrichtung. Wir würden uns freuen wenn wir sie dazu begrüßen können. Es wird eine kleine Diskussionsrunde geben, ebenfalls ist die Presse eingeladen für ein gemeinsames Foto und starkes Zeichen. Für Rückfragen steht ihnen unser Sozialer Dienst Hr. Klepping unter der Nummer 02303/207-2720 zur Verfügung. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Angehörige und Freunde des Seniorenzentrums, gerne möchten wir ihnen mitteilen, dass wir neue Telefonnummern haben. Die Zentrale ist mit 02303/2070 unverändert geblieben. Die Faxnummer lautet: 02303/2072777 Hier die neuen Nummern der Wohnbereiche: Wohnbereich 1: 02303/2071150 Wohnbereich 2: 02303/2071250 Wohnbereich 3: 02303/2071350 weiterlesen
Meldung vom 28.02.2024
Spende der Sparkasse Unna-Kamen, überreicht vom Vorsitzenden des Vorstandes Klaus Moßmeier und Hartmut Ganzke (MdL) für Palliativboxen und ein Farblichttherapiegerät an das AWO Marie – Juchacz Seniorenzentrumweiterlesen
Meldung vom 20.02.2024
Mitarbeiterinnen des AWO Marie-Juchacz Seniorenzentrums absolvieren 40-stündige Palliativ Care Weiterbildung Fünf Mitarbeiterinnen des AWO Marie-Juchacz Seniorenzentrums haben erfolgreich eine 40-stündige Fortbildung im Bereich Palliativ Care abgeschlossen. Die Schulung umfasste unteranderem Ethik, Care Ethik, Sterbebegleitung und Stressmanagement. Die Teilnahme unterstreicht das Engagement des Seniorenzentrums für die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Pflegekräfte und die Sicherstellung hoher Pflegestandards, vor allem im palliativen Bereich. V.l.n.r: weiterlesen